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Bei der Paul-Gerhardt-Kirche

Wettbewerb - 2. Preis

Wohnbebauung mit Pastoraten und Gemeinderäumen
Bei der Paul-Gerhardt-Kirche Hamburg
Bauherr: Ev.-Luth. Paul-Gerhardt Kirchengemeinde Altona,
Ev.- Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/ Südholstein
EvaBau-West
Fertigstellung 2016


mit Frank Gutzeit

Bei der Paul-Gerhardt-Kirche

Städtebau
Wie eine schützende Hand konzentriert sich die Baumasse folgerichtig auf den der Kirche und dem Nachbar-Wohnhaus abgewandten West- und Südseite des Baufeldes, in dreigeschos- siger Bauweise mit Staffelgeschoss.
Der aus der Baukörperanordnung entstehende Hof öffnet sich zum Zugang und zur Kirche und stellt mit seiner halböffentlichen Nutzung den zentralen Mittelpunkt der neuen Anlage dar (Die Lichtung): Treffpunkt und Verweilzone, sichtbares Kommen und Gehen.

Architektur, Denkmalbezug
Das Gebäude stellt sich als Verschränkung des höheren, winkelförmigen Baukörpers mit dem niedrigeren und davon abgesetzten Bauteils dar.
Vorherrschendes Fassadenmaterial ist ein gelber, aus der Fassade der vorhandenen, denkmalgeschützten Nebenräume hergeleiteter Klinker, der in Teilflächen mit einem strukturierten Ziegelmuster zu Gliederung der Baukörper beiträgt. Die Hofseite wird mit großflächigen Rankhilfen mit Schlingpflanzen versehen, um Aufenthaltsqualität und Wohlbefinden durch die Nähe zum Grün herzustellen, die Schallreflektion im Hof zu verringern und den Lichtungscharakter zu unterstützen. Die dreigeschossige Bebauung wirkt dabei wie der Wald, der sich an einer Stelle öffnet.
Erschließung
Die Wohnungen werden durch jeweils ein Treppenhaus pro Riegel erschlossen. Die Eingänge zu den Treppenhäusern sind vom zentralen Hof aus zugänglich. Die Treppe des östlichen Riegels erschließt nur zwei Wohnungen über ein Geschoss und kann ohne Aufzug ausgebildet sein.
Die gewerblich umnutzbare Fläche ist zunächst als Wohnnutzung dargestellt, wobei eine Ausbildung der Wohnungen als weitere Wohngemeinschaft mit fünf bis sechs Zimmern vorgeschlagen wird, mit den öffentlichen Räumen zum Hof und den Individualräumen auf der abgewandten Seite. Die Hoffläche wird insoweit auch durch die Möglichkeit von gemeinschaftlichen Außenbereichen belebt. Als Gewerbeflächen sind diese Bereiche direkt vom Hof aus zugänglich.

Die Gemeindeverwaltung im Erdgeschoss wird durch einen eigenen Eingang erschlossen, das zweite Amtszimmer ist bei Umnutzung als Wohnung separat zugänglich.
Die Zufahrt zur Tiefgarage mit 16 PKW-Stellplätzen und zum Fahrradkeller auf der Ostseite ist in Verbindung mit dem nur zweigeschossigen Baukörper und dem geringen Zu- und Abgangs- verkehr auch gegenüber dem Nachbarhaus angemessen und verträglich auf eigenem Grundstück angeordnet.
Die Kinderspielflächen sind unterhalb des großen Silberahorns vorgesehen.

Wohnungsgemenge
Bis auf die zwei Wohnungen im 1. Obergeschoss des Ostriegels sind alle Wohnungen barrierefrei erschlossen, teilweise rollstuhlgerecht. Die Wohnungen sind (unter Einbeziehung der Erweiterung „barrierefrei“) förderfähig nach IFB-Richtlinien.
Der geforderte Wohnungsschlüssel wird erfüllt. Die beiden Pastorate sind im Staffelgeschoss angeordnet, um maximale Privatsphäre zu gewährleisten.
Die im Erdgeschoss angeordneten, als Wohngemeinschaften ausgebildeten Einheiten weisen neben den Individualräumen jeweils eine gemeinschaftliche Wohnküche, die nach Süden angeordneten 6-Zi.-WG ́s zusätzlich einen der Gartenseite zugeordneten ruhigen Aufenthaltsbereich auf.